Biosphärenpark Walsertal – Wandern im Vorarlberg

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Biosphärenpark Walsertal  – Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur

Das Große Walsertal ist zentral in Vorarlberg gelegen. Bekannt ist das Tal für seine eindrucksvol-le Natur und die gelebte Walserkultur.

Das Programm „Man and Biosphere“ wurde von der UNESCO in den 70er-Jahren gestartet. Das ehrgeizige Ziel: Es sollen Wege aufgezeigt werden, wie besonders schützenswerte Lebensräume für zukünftige Generationen erhalten werden können.  Dazu wurde im Laufe der Jahre ein weltumspannendes Netz an Musterregionen für nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweisen geknüpft. Diese Modellregionen heißen Biosphärenparks und es sind so berühmte Plätze wie die Rocky Mountains, die Galapagos-Inseln und die Serengeti darunter. In einem Biosphärenpark sollen Mensch und Natur miteinander in Wechselwirkung treten und sich positiv ergänzen. Die Natur zu nutzen ohne ihr zu schaden, so lautet die Devise eines Biosphärenparks. Der Biosphärenpark Walsertal wurde am 10. November 2000 von der UNESCO zum Biosphärenpark ausgezeichnet.

Lebensraum Biosphärenpark Walsertal

Mit einer Fläche von 192 km² ist das Große Walsertal die Heimat von rund 3420 Einwohner/innen. Die Höhenerstreckung reicht von 700 bis 2.704 Meter.

Skitour im Vorarlberg

Skitour im Walsertal (c) Biosphärenpark Großes Walsertal

Stille Naturgewalten – die Natur- und Kulturlandschaft

Majestätisch umrahmen die Gipfel des Walserkammes und der Lechtaler Alpen das Tal. Unter den 40 Berggipfeln ragt die Rote Wand bis in eine Höhe von 2704 Meter. Diese landschaftlich abwechslungsreiche Bergwelt mit ihren Schluchten, Wildbächen, Wiesen und Wäldern ist die Heimat einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Schroffe, steil aufragende Felswände wechseln sich mit prachtvoll blühenden Alpwiesen ab. Zur Erhaltung dieser seltenen Artenvielfalt wurde das Gadental (1987) und das Gebiet von Faludriga Nova (1995) zum Naturschutzgebiet und mit der Ernennung des Großen Walsertales zum Biosphärenpark zur Biosphärenpark-Kernzone erklärt. Weitere Biosphärenpark-Kernzonen sind der Oberlauf des Gebirgsfluss Lutz, das Gebiet Kirchwald-Ischkarnei, der Moorkomplex Tiefenwald und die Rote Wand. Der Sonne zugeneigt sind die Ortschaften terrassenförmig an den Hängen am Fuße der Berge angelegt. Um den Ortskern mit der Kirche liegen verstreut die zum Teil noch alten Walserhäuser und Bauernhöfe.

Walsertal

Schneeschuhtour im Großen Walstetal (c) Biosphärenpark Großes Walsertal

Wurzeln aus lang vergangenen Zeiten

Die Traditionen des Großen Walsertales haben die Wurzeln in längst vergangenen Zeiten, deren geschichtlicher Ursprung in dem Eremiten Gerold begründet ist. Durch diesen begann um das Jahr 941 die Besiedelung, da er sich nach dem Bruderzwist im deutschen Kaiserhaus als geächteter Hofverräter zum Beten im finsteren Urwald des vorderen Tales niederließ. Im Jahre 949, dem ersten geschichtlichen Datum des Großen Walsertales, erfolgte über Vermittlung des Abtes von Einsiedeln die Begnadigung durch Otto den Großen. Auch die weiteren Geschicke des Tales wurden durch das Stift Einsiedeln (CH) gelenkt, welches über dem Grab des beliebten Volksheiligen ein kleines Kloster errichtete. Im Schutze dieses Klosters erfolgte die weitere Besiedelung und Urbarmachung des vorderen Talgebietes durch romanische Bauern.

Auf die Siedlungstätigkeit der romanischen Bauern folgte um 1300 die große mittelalterliche Bauernwanderung der Walser, welche aus dem Schweizer Kanton Wallis westwärts zogen und die noch unberührten Hochtäler in Graubünden und Vorarlberg besiedelten. Die Walser errichteten ihre Höfe auch im hinteren Talgebiet und machten somit das ganze Tal urbar. Die Walsertradition hat sich im Volkstum zum Teil bis heute erhalten und lebt in alten Bräuchen, der Sprache und den Trachten weiter.

Mit der Bayernherrschaft im Jahre 1805 entstanden die sechs Gemeinden Thüringerberg, St. Gerold, Blons, Sonntag-Buchboden, Fontanella-Faschina und Raggal-Marul, welche noch heute die politische Gliederung des Großen Walsertales bilden.

Das biosphärenpark.haus im Biosphärenpark Walsertal

15 Jahre nach de Auszeichnung zum UNESCO Biosphärenpark ist es Mitte Dezember 2015 soweit. Das Biosphärenpark Management über-siedelt in das biosphärenpark.haus.

Das Haus mit kleiner regionaler Gastronomie, dem Biosphärenpark Laden, einer Ausstellung, der Biosphärenpark Werkstatt und einem bunten Angebot an Veranstaltungen, Führungen und Wechselausstel-lungen stellt das Große Walsertal, seine Menschen und seine Angebot auf Spannende Art und Weise vor und lädt dazu ein hinaus zu gehen und diese Region kennen zur lernen.

Wandern Grosses Walsertal

Hüttenrast im Biosphärenpark (c) Biosphärenpark Großes Walsertal

Bewegungsraum Biosphärenpark Walsertal

Interaktiv wandern

Interaktive Landkarten, die auf www.walsertal.at/interaktivekarte zugäng-lich sind, informieren Wanderer im Detail über zahlreiche Routen im ganzen Tal. Zu allen erfassten Wanderrouten lassen sich die Informati-onen ausdrucken und herunterladen: Von der Karte über die Beschrei-bung bis zum Höhenprofil und den Daten für GPS-Geräte. Piktogram-me informieren über Bergbahnen, Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrich-tungen, Einkehrmöglichkeiten und Busstationen. Klickt man auf ein Piktogramm, öffnen sich weiterführende Informationen wie eine Be-schreibung, Öffnungszeiten und Kontaktdaten.

Die Kulturlandschaft erwandern

Die Themenwanderwege führen auf die Spuren der Geschichte, der Lebenskultur und zu Naturbesonderheiten. Zum Beispiel:

  • Der KlangraumStein. setzt sich mit der Natur und ihrer Klangland-schaft auseinander. Künstlerische Installationen begleiten auf dem Wanderweg zur Echowand in Sonntag-Stein. Sitzmöbel, ein Schau-kelstuhl und eine Liege laden zum Betrachten, Nachdenken und Lau-schen ein, der Klangfall – ein Akustik-Pavillon – macht Klangvielfalt erlebbar und die Geometrie des Podestes bei der Echowand ver-stärkt die Klänge von Musikanten, die diesen Platz bespielen.
  • Der überdachte Grillplatz in Steinbild bietet eine gemauerte Grillstelle, Tisch und Sitzbänke und einen Brunnen mit Frisch-wasser. Die Besonderheit des Grillplatzes ist der Lehmofen in dem die eigens kreierte Lehmofen-Pizza gebacken werden kann. Die Zutaten dafür sind an der Talstation der Seilbahnen Sonntag erhältlich.
  • Kneippweg Raggal. Vom Parkplatz Walserhalle führt der Weg zum Tobel und zur Säge, bei der sich eine Wassertrete und ein Barfußweg befinden. Nächste Station ist das Bildstöckle am Ganei, wo Ruheliegen und Bänke auf die Besucher warten. Auf dem Forstweg gelangt man zum Hochsitz, durch den Wald und zurück zum Ausgangspunkt. Wer eine Abkürzung nehmen möchte, wandert von der Säge zurück ins Dorf.
  • Blumenwanderlehrpfad Faschina Eine der Besonderheiten im Biosphärenpark Großes Walsertal ist die außerordentlich große Pflanzenvielfalt auf dem Hahnenkopf zwischen der Mit-telstation (1780m) und der Bergstation (1865m) der Panora-mabahn Doppelsesselbahn-Stafelalpe. Um Ihnen die einzigar-tige Alpen-Flora des Biosphärenpark Großes Walsertal näher zu bringen – als Beispiel aus mehr als 150 Pflanzen sei der Türkenbund genannt – haben die Seilbahnen Faschina den Blumenwanderlehrpfad in Faschina errichtet, auf dem Sie die verschiedenen Pflanzen und Geologischen Gegebenheiten abgebildet und beschrieben vorfinden.
  • Lawinenwege Blons Am 10. und 11. Jänner 1954 brach das weiße Grauen über die Walsergemeinde Blons herein. Mehrere Lawinen verschütteten 96 der 365 Bewohner, 55 starben, 2 werden bis heute vermisst. 28 Häuser und 46 Ställe wurden zerstört. Drei Erinnerungswege und ein kleines Lawinendoku-mentationszentrum mit Video- und Bildmaterial erinnern heute an diese schwere Zeit. Ausgangspunkt für alle drei Wege ist das Gemeindezentrum von Blons. Leusorg-Weg: Führt ent-lang der wieder aufgebauten Höfe bis zum Lawinendenkmal am Friedhof. 6 km, zirka 2 – 3 Stunden, 260 Höhenmeter; Schutzwald-Weg: Zeigt auf, wie und wo zum Schutz vor wei-teren Lawinen aufgeforstet wurde. 4 km, zirka 2 1/2 Stunden, 250 Höhenmeter; Verbauungs-Weg: Führt zu den Auslösern der Katastrophe und zeigt mechanische Verbauungen wie Schneebrücken und Gleitschneeböcke. 3,5 – 4 km (je nach Route), zirka 2 1/2 Stunden, 250 Höhenmeter

Der Walserweg

Auf den Spuren früherer Zeiten führt der Walser-weg durch das Große Walsertal. Entlang des Weges findet der interessierte Wanderer Informationstafeln des Heimatpfle-gevereins. Der von Thüringerberg bis Buchboden bzw. Faschina führende Walserweg ist gleichzeitig Etappe des „Großen Walserweges“ und der Via Alpina.

Unterhalb der Propstei St. Gerold führt der Meditationsweg „Weg der Sinne – Weg der Stille“ an liebevoll angelegten Weihern durch den wohltuenden Wald. Er führt vorbei an der Geroldsruh, dem Klosterweiher und dem Labyrinth und lädt ein still zu werden und der Natur und der Schöpfung nachzu-spüren.

Der Walderlebnispfad in Marul besteht aus zwei unterschiedlich langen Rundwegen und ist eine wirklich spannende Angelegenheit. Einige Höhepunkte auf den beiden Wegen sind ei-ne 300 Jahre alte Ulme, ein Labyrinth, ein Wasserfall und ein Grillplatz mit Hängematten. Andere Attraktionen wie das Baumhaus, die Schlucht oder die Biosennerei sind nur auf dem Rundweg 2 zu sehen.

Auf die Spuren der Walser begeben sich Wanderer auf einem neuen Weitwanderweg. Er führt in 25 Etappen zu allen Walsersiedlungen in Vorarlberg, Liechtenstein und Tirol. Vom Brandnertal verläuft der Weg über Triesenberg (FL) nach Laterns und Damüls, ins Große Walsertal, ins Kleinwalsertal, über den Tannberg und das Silbertal bis nach Galtür. Über die Route informiert ein eigener Wander- und Kulturführer, der auch über die Geschichte und Gegenwart der Walser in Vorarlberg erzählt (www.vorarlberger-walservereinigung.at)

Eingebettet in sanfte Hügel, lädt der kleine romantische See Waldsee zum Baden ein. Im Sommer weiden die Kühe auf saftigen Alpwiesen. Hoch oben thronen Bergbauernhöfe in dem bis heute von der Dreistufenwirtschaft und der für die Walser typischen Streusiedlung geprägten Gebirgstal.

Wandern im Vorarlberg im Biosphärenpark Grosses Walsertal

Wanderparadies im Vorarlberg (c) Biosphärenpark Großes Walsertal

Erinnerungsraum

Im Biosphärenpark Walsertal gibt es eine Fülle an regionalen Produkten, hergestellt aus Rohstoffen aus der Region. Kulinarisches gehört hier genauso dazu wie Handwerkskunst oder hochwertige Kräuterprodukte.

Produkte aus dem Biosphärenpark Großes Walsertal sind im Biosphärenpark Laden im biosphärenpark.haus in Sonntag erhältlich. Auch der Sennereiladen in Thüringerberg und manche Dorfläden bieten eine Auswahl regionaler Produkte an. Die Maruler Biosennerei bietet im Käshüsli am Wanderparkplatz Sennerei- und Milchprodukte und Kostbarkeiten der Bäuerinnen aus dem Ort.

Typische Mitbringsel aus dem Großen Walsertal sind:

  • der würzige Bergkäse mit dem Namen Walserstolz
  • die Köstliche Kiste, eine Geschenkskiste gefühlt mit landwirtschaft-lichen Produkten
  • Alchemilla Kräuterprodukte
  • Bergtee
  • Kunsthandwerkliches der Walser EigenArt

Anreise mit Auto, Bahn und Flugzeug

Vorarlberg ist auf allen Verkehrswegen und mit allen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Der öffentliche Nahverkehr ist gut ausgebaut. Bahn- und Busverbindungen sowie die Tarife sind im Vorarlberger Verkehrsver-bund aufeinander abgestimmt.
Im Großen Walsertal verkehren zusätzlich zu den Linienbussen von Mit-te Juni bis Mitte September Alp- und Wanderbusse.

Per Auto: Die A96 von München nach Lindau am Bodensee ist durch-gängig befahrbar – bei normalen Verkehrsverhältnissen erreicht man das Große Walsertal von München aus in drei Stunden.  Bei Memmingen mündet die A7 in die A96.

Autobahnen und Schnellstraßen sind in Österreich mautpflichtig. Für Fahrten in Vorarlberg stehen mehrere Vignetten-Varianten zur Wahl:

  • Die 10-Tages-Vignette (8,30 Euro)
  • Die 2-Monats-Vignette (24,20 Euro)
  • Die Jahres-Vignette (80,60 Euro)

Die Preisangaben beziehen sich auf PKWs.

Per Bahn: Mehrere Züge täglich, auch Autoreise- und Nachtzüge, ver-binden Ost- und Südösterreich mit Vorarlberg (www.oebb.at). Der dem Großen Walsertal nächstgelegene Bahnhof ist Bludenz.
Von Deutschland aus ist Vorarlberg mit Zügen der DB über Lindau – Bregenz zu erreichen. Die nächstgelegenen Autoreisezugstationen sind München und Innsbruck (www.autozug.de).
Von der Schweiz aus ist Vorarlberg mit direkten EC- und IC-Verbindungen auf der Strecke Zürich – St. Gallen – Bregenz erreichbar oder via Zürich – Sargans – Feldkirch (www.sbb.ch).

Fly to Vorarlberg: Im Umkreis von Vorarlberg liegen einige gut er-schlossene Regionalflughäfen sowie internationale Flughäfen. Alle Flughäfen sind an Bahnstationen angebunden. Zudem fahren Linien- oder Shuttlebusse in die Städte im Rheintal und auf Anfrage auch in die Täler. Die nächstgelegenen regionalen und internationalen Flughäfen sind:

  • der Bodensee-Airport Friedrichshafen (D), 32 Kilometer von Bregenz entfernt, mit direkter Anbindung an den internationalen Flughafen Frankfurt. U.a. Verbindungen mit dem Low-fare-Carrier Intersky von/nach Graz, Berlin, Hamburg und Düsseldorf sowie mit German-wings nach Köln und mit Monarch Airlines von/nach London-Gatwick und Manchester.
  • St. Gallen-Altenrhein (CH), Direktverbindung von/nach Wien.
  • Allgäu-Airport Memmingen (D), Verbindungen innerhalb von Europa.
  • Innsbruck (A), Verbindungen von/nach Wien und Europa.
  • Zürich (CH), interkontinentale Verbindungen.

Biosphärenpark Großes Walsertal

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Biosphärenpark Walsertal - Mit seinem bunten Mosaik aus abwechslungsreichen Natur- und seit Jahrhunderten aufwändig gepflegten Kulturlandschaften ist das Große Walsertal ein Naturjuwel. Durch die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenpark soll dies auch in Zukunft so bleiben. Die Natur zu nutzen, ohne ihr zu schaden. Biosphärenparks sind Modellregionen für nachhaltiges Leben und Wirtschaften. Damit sind bestimmte Aufgaben verbunden: Aktiv Umweltbildung und Forschung gehören hier genauso dazu wie die landschaftlichen Schätze als Grundlage für die Entwicklung von Tourismus, Wirtschaft und Lebensqualität zu erhalten. Mensch und Natur sollen sich positiv ergänzen: "Die Natur zu nutzen, ohne ihr zu schaden.", so lautet das Motto im Biosphärenpark Großes Walsertal.

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